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Wie fühlt sich Hochsensibilität an?

Wie fühlt sich Hochsensibilität an?

Für eine Radiosendung auf Ö1 wurde ich schon vor über einem Jahr zum Thema Hochsensibilität interviewt.
Wie fühlt sich Hochsensibilität an? Vielleicht kennst du das ja: Es ist gar nicht so einfach, Hochsensibilität jemandem
zu erklären, der noch nie davon gehört hat, und sich nicht viel darunter vorstellen kann.

Die Journalistin hat mir im Vorfeld Fragen gestellt, zu denen ich mir Gedanken gemacht habe. Nun habe ich die Aufzeichnungen wieder entdeckt und für dich ausformuliert. Außerdem stelle ich dir exklusiv einige Mitschnitte der Aufnahme als Audiodateien zur Verfügung.

Wie fühlt sich Hochsensibilität an - Baumallee im Herbst


Wie nehmen hochsensible Menschen wahr?  

Es gibt natürlich nicht den hochsensiblen Menschen, nicht die HSP (highly sensitive person). Es würde die Gefahr der Schubladisierung bergen, wenn man denkt: „Ah, der ist hochsensibel, der weint bestimmt häufig“. Nein, das ist falsch, Hochsensible sind keine Mimosen, sondern sehr stark. Doch jedes Erleben ist völlig individuell, die Sinne sind unterschiedlich ausgeprägt und für jeden Menschen gilt: Es gibt immer nur die subjektive Wahrnehmung.

Als Tendenz lässt sich sagen, dass man durch die hohe Sensibilität bedingt sehr umfassend, detailreich, tief und differenziert wahrnimmt. Das bringt zwar sehr viel Schönes, doch kann es dadurch natürlich auch rascher zu einer Reizüberflutung kommen. Vor allem, wenn man manches nicht gut ausblenden kann, und vieles – auch subtiles – gleichzeitig wahrnimmt. Mit Stressbewältigungsübungen lässt sich viel Entspannung in den Alltag integrieren.


Wie fühlt sich Hochsensibilität an? Hohe Sensitivität lässt sehr fein fühlen. Oft bemerkt man Stimmungen und Unausgesprochenes der Umgebung. Das kann verwirrend und belastend sein, wenn man nicht weiß, wie man damit umgehen soll. Doch wenn man die richtigen Kommunikationsstrategien und Möglichkeiten der Zentrierung kennt, ist dies eine unglaubliche Ressource in der Begegnung mit Menschen.


Welche Situationen sind schwierig für HSP?

Für sehr viele Hochsensible sind Gruppen herausfordernd. In Gruppen wird viel durcheinander geredet, manchmal ist die eigene Rolle in der Gruppe nicht ganz klar, oder wenn sich Gespräche auf oberflächlicher Ebene abspielen, ist das für Viele sehr anstrengend. HSP bevorzugen meist tiefe Gespräche zu zweit oder in sehr kleiner Runde.

Hochsensitiv sein und sich wohlfühlen will geübt sein. Denn unangenehm können jene Situationen sein, wo sehr viele Menschen auf einmal sind, unkontrollierbarer Lärm herrscht, Unvorhergesehenes eintrifft, viel gleichzeitig gefordert wird, es kaum Rückzugsmöglichkeit gibt, oder auch eine auf Dauer nicht beeinflussbare Umgebung – zum Beispiel Räume mit schlechter Luftqualität, ohne Möglichkeit zu lüften…

Hochsensibilität lässt Reize stärker wahrnehmen und weniger gut filtern. Das kann je nach Schwerpunkt sensorische oder emotionale Bereiche betreffen. Man kann weder leicht lernen Dinge auszublenden, die stören, noch sich an individuell unangenehm empfundene Reize gewöhnen, wie beispielsweise das Ticken einer Uhr oder das stetige Blinken einer Lichtquelle. Möglich ist aber, die innere Haltung zu verändern und Wege zu finden, anders damit umzugehen. Dazu ist der erste Schritt, sich selbst wirklich gut kennenzulernen.


Schiene im Nebel symbolisiert hochsensibel was tun

Kann Achtsamkeit Hochsensible unterstützen?

Was heißt auf sich achten eigentlich? Achtsam mit sich selbst umgehen beginnt damit, sich seiner selbst bewusst zu sein. Innenwahrnehmung stärken, nicht nur außenorientiert sein. Beobachten was ist, und Selbst-Fürsorge praktizieren. Beispielsweise werden Körper und Nervensystem stabilisiert, wenn du darauf schaust, dass du gut ausgeschlafen bist und regelmäßig nährende Nahrung, sowie ausreichend Wasser zu dir nimmst.

Achtsam mit sich selbst zu sein bedeutet zu Beginn ein Hinwenden zu deiner inneren Seelenlandschaft und die Bereitschaft, dich wirklich kennenzulernen. Erst dann weißt du, wie du für dich vorsorgen kannst, um für herausfordernde Situationen vorbereitet zu sein.

Vielleicht findest du dann heraus, dass es dir sehr hilft, wenn du dich zentrierst, bevor du das Haus verlässt. Oder du weißt, was du brauchst, damit du dir die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln so angenehm wie möglich gestaltest: Ohrstöpsel mitnehmen, beruhigende Selbstkommunikation, vorab berechnen, wie lange dauert die Fahrt, wo ist die nächste Ruhemöglichkeit… Vieles fließt mit der Zeit automatisch in deinen Alltag ein, wenn du achtsam – bewusst wahrnehmend – mit dir in Verbindung bleibst.

 


Was sind die schönen Merkmale der Hochsensibilität?

Bei der Frage „wie fühlt sich Hochsensibilität an“, gibt es für mich die Antwort: in vielerlei Hinsicht großartig. Besonders genieße ich, dass ich durch die hohe Sensitivität mein Leben sehr intensiv wahrnehme. Ich bin mir des Lebendigseins sehr bewusst und koste die Momente aus, lebe sie ganz. Hierzu auch ein Beitrag wie man Lebensfreude kultivieren kann.

Selbst wenn es manchmal herausfordernd ist, es ist auch eine praktische Qualität, dass bei reizarmer Umgebung keine Langeweile aufkommt, weil sich stets viel in der Gedanken- und Gefühlswelt abspielt. Das setzt aber voraus, dass man weiß, wie man mit Gedanken und Gefühlen gut umgeht. Ich habe gelernt, mir einen inneren Raum der Ruhe zu kreieren, das gibt Gelassenheit.

 

Hochsensible Menschen sind wissbegierig, behalten die Fähigkeit des Staunens, und entwickeln sich durch den Wunsch nach Sinn und innerem Wachstum stetig weiter. Ein Geschenk der Feinfühligkeit ist auch meine Verbindung zur Intuition, auf die ich mich verlassen kann. Herz, Bauch und Hirn haben alle ihren Platz und Berechtigung :-))


Das war jetzt auch ein persönlicher Einblick, wie sich Hochsensibilität anfühlen kann. Wie ist es denn für dich? Schreibe mir einfach, komm zu meinen HSP-Treffen in Wien oder schau in meine Hochsensibel-Facebookgruppe, wenn du dich austauschen möchtest. Gern unterstütze ich dich auch bei deinen persönlichen Themen im Rahmen der psychologischen Beratung.



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Es folgen weitere Artikel, Tipps und Infos zu Selbstfürsorge, Resilienz, Selbstbewusstsein, seelische Gesundheit, Burnout, Hochsensibilität, Stressbewältigung….

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Danke sagt Iris Lasta: Praxis für psychologische Beratung, Lebensberatung & Coaching 1140 Wien, Mauerbach, Purkersdorf.

Bildquelle Schiene © pixelklex/ Fotolia.com  

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