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Innere Unruhe und Stress überwinden

Innere Unruhe und Stress überwinden:

Häufig sind es nicht die äußeren Stressfaktoren wie Hektik oder Reizüberflutung, die innere Unruhe entstehen lassen. Vielmehr wirkt da ein diffuses Gefühl der Unsicherheit in uns, verbunden mit Angst.

Somit ist auch noch etwas da: fehlendes Vertrauen in uns selbst. Wenn das Wissen, dass ich in Ordnung bin so wie ich bin, gerade fehlt, bin ich automatisch unsicherer. Was mich natürlich wieder unruhiger und nervöser werden lässt. So bedingt das eine das andere und wir fühlen uns verzweifelter. Deshalb ist es wichtig, in diesem Kreislauf einen Stopp zu setzen. Schauen wir uns an, wie das gehen kann:

Ruhe in dir finden

Du hast die Kraft, für dich zu sorgen und selbstbestimmt zu leben. Auch, wenn du es im Augenblick nicht immer spürst, dieses Wissen ist tief in dir. Stell die Verbindung zu dir (wieder) her!

Dazu ist ein erster Schritt Akzeptanz. Nimm an, was sowieso ist: du bist augenblicklich in einem Zustand innerer Anspannung. Sag „ja“ dazu.

Ein „nein, ich will diese Unruhe aber nicht spüren“ hat dir vermutlich noch nicht geholfen, nehme ich mal an ;-))
Das, was ist, will wahrgenommen, gesehen, gespürt, akzeptiert werden. Ja, ich höre hin. Was will mir die Unruhe sagen?
Ja, ich spüre meine innere Unruhe, sie ist ein Teil von mir. – Siehst du, ein Teil von dir. Du bist nicht völlige Unruhe. Es ist eine Empfindung, die kommt, und die auch wieder geht.

Durch das wirkliche Annehmen breitet sich oft schon ein Gefühl der Erleichterung und Ruhe aus. Außerdem werden durch Bewußtheit auch deine anderen Teile, wie zum Beispiel deine Stärke, aktiviert. So nimmst du Kontakt mit dem tiefen Kern des Vertrauens in dir auf.

Mitten im unruhigen Zustand ist diese Art der Selbstkommunikation für Ungeübte vielleicht manchmal schwierig.
Da gibt es aber etwas, das hilft, uns aus dem Kreis der unsicheren Angst und Nervosität zu befreien: unseren Körper.


Dein Körper hilft dir bei innerer Unruhe

Eine gute Möglichkeit die innere Unruhe zu lösen, ist, über den Körper zu arbeiten. Denn Seele und Körper bilden eine Einheit. Wenn Menschen innerlich sehr angespannt sind und unter Stress stehen, ist oft auch die Muskulatur verspannt.

Bei nervösen Angstzuständen oder innerer Unruhe ist es zwar ein netter Rat, sich zu entspannen, aber es fehlt eben die nötige Ruhe, um sich einzulassen, in eine Entspannung zu kommen. Diesen Teufelskreis kannst du mithilfe deines Körpers umgehen. Wenn unser Körper also so und so schon in (unbewusster) Anspannung ist, nutzen wir das für eine ganz einfache, hochwirksame, aktive Entspannungsmethode: Die progressive Muskelrelaxion nach Dr. Jacobson.

Progressive Muskelentspannung

Hierbei werden verschiedene Muskelgruppen zuerst aktiv, bewusst angespannt und nach einigen Sekunden dann schlagartig gelöst. Alle Anspannung fällt plötzlich ab. Durch das gezielte An- und Entspannen der Muskeln wird der Körper in einen angenehmen Ruhezustand versetzt. Die Verspannung löst sich aus den Muskeln. Das wiederum hat einen entspannenden und beruhigenden Effekt auf unser seelisches Gleichgewicht.

Es gibt verschiedene Anleitungen zur Muskelentspannung und es ist wirklich einfach anzuwenden. So hilfst du deinem Körper, Anspannung loszuwerden und deiner Seele, sich zu erholen. Du kannst innere Ruhe finden.

Wichtig zu erwähnen ist natürlich, dass körperliche Ursachen für innere Unruhe (zum Beispiel Schilddrüsenfehlfunktion; Hormonhaushalt…) oder Erkrankungen wie Agitiertheit (unproduktiver Bewegungsdrang) von einer Ärztin ausgeschlossen werden sollten.
Lang anhaltende innere Unruhe kann auch bei klinischer Depression und oder Angsterkrankungen ein Symptom sein. Hierfür mag dieser Artikel womöglich eine ergänzende Unterstützung, aber bestimmt nicht ausreichend sein. Daher ist es in dem Fall wichtig, sich zusätzlich zur Selbsthilfe professionelle Hilfe in Form von Psychotherapie zu holen!


Innere Unruhe gespiegelt durch Bäume im Nebel

Inneren Stress abbauen

Anders als innere Unruhe fühlt sich innerliches gestresst sein an. Immer gibt es so viel zu tun! Nie ist alles fertig.
Erst noch das und das, und dann werde ich mich entspannen können.
Dann, wenn die to-do-Liste leer ist. Es geht sich nie aus.

Es fühlt sich an wie ein getrieben sein! Die Zeit ist zu knapp. Es ist noch so viel zu erledigen. Ein ewiges hinterherhecheln.
Den Aufgaben hinterher, der Zeit hinterher, ein inneres gestresst sein.

Solange du lebst, gibt es immer etwas zu tun. Wenn auch in unterschiedlicher Form, aber Anforderungen wird es immer geben. Und das ist in Ordnung so, weil es bedeutet, du bist am Leben.

Es wird nie alles fertig, erledigt und einfach aus sein. Aufgaben hören nicht auf, sie verändern sich nur. Deshalb funktioniert es nicht zu warten, bis endlich mal alles fertig ist und dann… wirst du dich entspannen. So brennst du nur aus.


Die inneren Antreiber

Selbst wenn du das durchschaut und erkannt hast, auch dann ist es nicht immer leicht, die inneren Antreiber zu stoppen:
„Ja, ich weiß ich sollte mich entspannen. Aber ich kann nicht zur Ruhe kommen, wenn dies und dies noch zu erledigen ist.
Erneuter Stress; zusätzlicher Stress, weil entspannen soll ich mich also auch noch.“

Die Ursachen für die innere Unausgeglichenheit können vielfältig sein: übertrieben hohe Anforderungen an uns selbst, den (vermeintlichen) Erwartungen der Umwelt gerecht werden zu wollen, falsche verinnerlichte Glaubenssätze und auch wieder die fehlende Verbindung zu uns selbst.

Ein Beispiel: hohen Perfektionismus zu mindern bedeutet, dein Selbstwertgefühl nicht von deiner Leistung abhängig zu machen. Du bist okay. Ohne etwas zu tun. Einfach „nur“ sein. Gibst du dir die innerliche Erlaubnis, bloß zu sein? Fühlst du dich wertvoll, wenn du keinen prall gefüllten Terminkalender hast?

Damit du dich nicht gestresst fühlst, kommt es darauf an, wie du lernst während all des „tuns“ zu „sein“.


Hilfe zum Stressabbau

  • Versuche dir grundlegend bewusst zu machen, dass im Augenblick nichts wertvoller ist, als dein eigenes Wohlbefinden. Das ist nicht egoistisch. Das ist Selbstfürsorge.

    Denn auf Dauer kannst du deine Aufgaben nur erledigen, wenn du gesund bist! Du kannst nur dann für andere da sein, wenn du gut in Kontakt mit dir selbst bist. Wenn du ausgebrannt bist, dich (innerlicher) Stress, vielleicht sogar ein Burnout aus dem Verkehr zieht, kannst du einfach nicht mehr, und die Umwelt muss erst recht ohne dich zurechtkommen. Von all den ach so wichtigen Aufgaben kann dann nichts mehr erledigt werden.

    Selbst dann dreht sich die Welt unbeirrt weiter. Das bedeutet also, sie dreht sich auch, wenn du dir jetzt 10 Minuten Ruhe für dich und deine Gesundheit nimmst. Probier es aus. Ja, jetzt. Schließ einfach mal kurz deine Augen, atme mit einem lauten Seufzer aus und spür in deinen Körper hinein. Wie fühlst du dich?

  • Konkret in den Alltag kannst du immer wieder eine Übung der Selbstliebe einbauen. Frage dich: ist die saubere Küche, das e-mail an die Chefin, der zusätzliche Termin jetzt wirklich wichtiger als dein augenblickliches Wohlbefinden? Entscheide du! Bist du dir selbst mehr wert als deine To-do-Liste?

    Wenn du jetzt gut auf deine Energie achtest, dann kannst du eine anstehende Aufgabe womöglich nach ein paar Minuten Pause sogar effizienter erledigen. Vor allem auch mit mehr Freude, weil du nicht mehr so erschöpft bist.

Achtsamkeit

Zu bemerken was dich stresst, verlangt als Voraussetzung die Schulung der eigenen Wahrnehmung. Wenn dir nicht einmal auffällt, dass du eine Pause bräuchtest, dann kannst du auch nicht beginnen, dir Freiraum zu schaffen.

Um im Augenblick entscheiden zu können, ob du für oder gegen deine Bedürfnisse handeln willst, ist es nötig, gegenwärtig zu sein. Wenn du wie ferngesteuert durch deinen Alltag hetzt, wirst du deine Bedürfnisse nicht spüren können, dich gestresst fühlen und womöglich über deine Grenzen gehen.

Hingegen bedeutet achtsam sein, du bist „auf eine bestimmte Weise aufmerksam: bewusst, im gegenwärtigen Augenblick und ohne zu urteilen.“ (Jon Kabat-Zinn)

Du wirst sehen, wenn du übst, präsent zu sein -ganz wach im Augenblick- dann spürst du immer früher deine individuellen Stressquellen und kannst dich bewusst für eine Erholung für dich entscheiden!



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Danke sagt Iris Lasta: Praxis für psychologische Beratung, Lebensberatung & Coaching 1140 Wien, Mauerbach, Purkersdorf.

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